FRANKFURT

Hilfe für trauernde Kinder

Sterben Eltern, Bruder, Schwester oder andere Bezugspersonen, sind Kinder in tiefer Trauer. Zwar gibt es für sie in der Region verschiedene Hilfsangebote, doch die sind oft nicht leicht zu finden. Ein neues Netzwerk in Frankfurt möchte diese Lücke schließen.

Wo gibt es Hilfe für Kinder und Familien in Trauer? Als Verena Maria Kitz im Januar 2020 die Leitung des Zentrums für Trauerseelsorge übernahm, fragte sie sich genau das. „In einer Kita war eine Mutter verstorben – und die Leitung hatte sich an uns gewandt mit der Bitte um einen Ansprechpartner“, erinnert sie sich. Verena Maria Kitz begann, zu recherchieren, fand auch verschiedene Institutionen in Frankfurt, jedoch keinen übergeordneten Ansprechpartner. Jede Gruppe, jeder Verein und jede Einrichtung arbeitete für sich selbst. Da sei ihr deutlich geworden, dass eine Verknüpfung fehle, sagt sie: „Es ist wichtig, dass wir voneinander wissen!“

Gemeinsam mit Sigrid Kemler, Pädagogische Leitung der katholischen Familienbildung, beschloss Kitz, die Lücke zu schließen und ein Netzwerk für Kinder, Jugendliche und Familien in Trauer zu gründen. Die beiden begannen, sich umzuhören, und stießen mit ihrer Idee bei den Angesprochenen auf großes Interesse; mittlerweile hat das neue Netzwerk 22 Mitglieder aus Frankfurt und Umgebung. Unter anderem sind das Frankfurter Kinderbüro und die Caritas dabei; Kliniken wie das Bürgerhospital, aber auch die Katharina Kasper-Stiftung, eine staatlich anerkannte psychosoziale Fachberatungsstelle zu Pränataldiagnostik, Behinderung und frühem Kindsverlust, sowie das Trauerzentrum Frankfurt e.V. . Auch verschiedene Vereine haben sich angeschlossen, zum Beispiel, der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt, der Deutsche Kinderhospizverein, Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main und ein Sternenkinder-Verein.

Interne Fortbildung – oder eine offene Tagung?

Im Januar 2021 hatte das Netzwerk sein erstes Treffen, das wegen der Pandemie nur digital stattfinden konnte. Einen gemeinsamen Internetauftritt oder ähnliches soll es nicht geben, „uns geht es vor allem darum, intern vernetzt zu sein“, erklärt Verena Maria Kitz. Gleichwohl sei aber in der Überlegung, sich gegenseitig Fortbildungen anzubieten, um Wissen zu teilen. Theoretisch sei auch eine offene Tagung für Interessierte denkbar; dazu gibt es aber bislang keine konkreten Pläne.

Familien, die einen Anlaufpunkt für Trauerarbeit suchen, können sich direkt an die beiden Initiatorinnen des Netzwerks wenden: Sie haben einen Überblick über das Hilfsangebot in der Region und helfen gerne dabei, einen geeigneten Ansprechpartner zu finden: Sigrid Kemler, Leiterin der Familienbildung ist erreichbar unter (069)  1330 77900 und per mail an: Fbs-frankfurt@bistumlimburg.de. Verena Maria Kitz, Leiterin des Fachzentrums Trauerseelsorge, ist erreichbar unter (069) 2648 4090 und per Mail an trauerseelsorge@bistumlimburg.de.

Der Sender Rheinmain TV hat am 06.09.2021 in seiner Sendung "Rheinmain im Blick" ein Interview mit Verena Maria Kitz über das Netzwerk Hilfe für trauernde Kinder geführt und ausgestrahlt. (Leider ist dieser Beitrag nichtmehr online verfügbar)

Journal Franfurt hat ein Interview mit Sigrid Kemler geführt. Es ist online verfügbar: https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Gesellschaft-2/Netzwerk-fuer-trauernde-Menschen-Ein-wichtiges-Thema-das-vielen-Angst-macht-37923.html

 

 

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