60 Namen stehen auf meiner Liste – 60 von den 11 908 Namen der im 3. Reich ermordeten Jüdinnen und Juden aus Frankfurt. Mit Kreide ihre Namen auf die Straße schreiben, ein sehr bewegendes Erlebnis für mich, die 17 Jahre nach Kriegsende geboren ist. Die Aktion ist von der Frankfurter Künstlerin Margarete Rabow initiert und sie will damit, wie schon 2018 in Wien, auf das ungeheuerliche Ausmaß der Verbrechen des NS-Regimes sichtbar machen. Und möglichst viele Menschen daran beteiligen.
Und es sind sehr viele, die mitschreiben – flüchtig, mit Kreide. Aber zumindest werden die Namen dann fotografiert und in einem Film festgehalten. Ich bin dankbar dabei sein zu dürfen – und an Menschen wie Rosa, Ilse, Moses und Manfred zu erinnern. Im Vertrauen darauf, dass bei Gott ihre und unser alle Namen auf ewig bewahrt sind.

