Manche Texte oder Gebete helfen, den Blick neu auszurichten. Die eigene Trauer aus einer anderen Perspektive zu sehen. Kleine Spuren des Trostes und der Hoffnung zu entdecken. Ein Klick auf die Überschriften öffnet die zugehörigen kurzen Texte.
Ich glaube
Ich glaube,
dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf
aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Dietrich Bonhoeffer, Einige Glaubenssätze über das Walten Gottes in der Geschichte, in: Widerstand und Ergebung, Prolog; gefunden auf: https://www.dietrich-bonhoeffer.net/zitat/729-ich-glaube-dass-gott-aus-al/
Gesegnet Deine Trauer
Gott unser Schöpfer
sei dir nahe
auf dem Weg der Trauer.
Er beschenke dich
mit der Gabe der Tränen
und wecke dir Worte,
deinen Schmerz zu sagen.
Zartheit und Mitgefühl
mögen Dir begegnen
in der Zeit des Abschieds.
Unser Goitt
Nehme deine Klage an sein Herz
und stille dein Weinen.
Er, der Herr über Leben und Tod
erfülle dich mit Hoffnungskraft.
Antje Sabine Naegli aus: Antje Sabine Naegeli, Umarme mich, damit ich weitergehen kann, Gebete des Vertrauens, Verlag Herder, Freiburg 2010, 134 (mit freundlicher Erlaubnis des Herder-Verlags)
Ich sehe deine Trauer
Zu schwer
sind Worte
zu lastend.
Den sanften Mantel
meines Schweigens
will ich
um deine Schultern
legen,
die Türen meiner Augen
öffnen,
dass du eintreten
und dich wärmen kannst.
Rufen will ich
den Engel,
der Trost weiß.
Antje Sabine Naegeli aus: Antje Sabine Naegeli, Umarme mich, damit ich weitergehen kann, Gebete des Vertrauens, Verlag Herder , Freiburg 2010, 135 (mit freundlicher Erlaubnis des Herder-Verlags)
O Gott, es gibt vieles, das ich nicht weiß. Es gibt vieles, das ich nicht durchschaue. Es gibt vieles, das ich nicht in der Hand habe.
Wenn ich mich ohnmächtig fühle, will ich einmal tief durchatmen und darauf vertrauen, dass ich nicht das Ganze bewältigen muss, sondern das tun kann, was mein Part ist.
Wenn ich verunsichert bin, will ich einmal tief durchatmen und darauf vertrauen, dass ich nicht alleine bin und dass unsere Weisheit gemeinsam reicher ist.
Wenn ich Angst habe, will ich einmal tief durchatmen und darauf vertrauen, dass ich nicht aus Gottes Nähe herausfalle, sondern dass Gottes Geist mir nahe ist.
Was ich weiß, ist: Mein Leben und meine Liebe und meine Würde reichen so viel weiter als das, was ich leisten oder tun kann.
Was ich sehen kann, ist: Nach jedem Winter kommt der Frühling und neues Leben wächst aus dem kalten Erdboden.
Was ich kann, ist tief durchatmen und dieser Welt Liebe einflößen, die sie so dringend braucht.
"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen." (1. Korinther 13,13)
Nicht vergessen: Für andere sorgen. Vorsicht walten lassen. Vertrauen stärken. Den Glauben behalten!
Oh God, I'm Spinning Out: A Prayer
There is so much I do not know
There is so much I cannot see
There is so much I cannot control
In the moments I feel powerless, I will take a deep breath
trusting that I am tasked only with doing my part, not the whole
In the moments I feel unsure, I will take a deep breath
trusting that I am not alone and that together, our wisdom will be richer
In the moments I feel anxious, I will take a deep breath
trusting that there is no depth I can fall out of reach of the Spirit that holds me close
What I do know is that my life and love and worth extend far beyond my work
What I can see is that spring follows every winter and new life pokes out from cold ground
What I can control is my breath and the love I inject into a world so clearly lacking it
"And now these three remain: faith, hope, and love. But the greatest of these is love."
Remember - Care, Caution and Calm. And keep the faith!
(Rev. Dr. Hannah Adams Ingram, a University Chaplain)
Gebet in der Corona-Krise (Glettler)
Du Gott des Lebens, betroffen von der Not der Corona-Krise kommen wir zu Dir.
Wir beten für alle, deren Alltag jetzt massiv belastet ist
und bitten um Heilung für alle Erkrankten.
Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.
Tröste jene, die jetzt trauern, weil sie Tote zu beklagen haben.
Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie, und allen Pflegenden Kraft in dieser extremen Belastung.
Gib den politisch Verantwortlichen Klarheit für richtige Entscheidungen.
Wir danken für alle Frauen und Männer, die gewissenhaft die Versorgung und Infrastruktur unseres Landes aufrecht erhalten.
Wir beten für alle, die in Panik sind oder von Angst überwältigt werden.
Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden erleiden oder befürchten.
Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen,
sich einsam fühlen und niemanden an ihrer Seite haben.
Stärke die Herzen der alten und pflegebedürftigen Menschen,
berühre sie mit Deiner Sanftheit und gib ihnen die Gewissheit,
dass wir trotz allem miteinander verbunden sind.
Von ganzem Herzen flehen wir, dass die Epidemie abschwillt
und dass die medizinischen Einrichtungen und Ressourcen den aktuellen Anforderungen gerecht werden können.
Wir beten, dass die Zahlen der Infizierten und Erkrankten zurückgehen.
Und wir hoffen, dass in allen Bereichen bald wieder Normalität einkehren wird.
Guter Gott, mache uns dankbar für jeden Tag, den wir gesund verbringen.
Lass uns nie vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist.
Ja, wir sind sterbliche Wesen und können nicht alles kontrollieren.
Du allein bist Ursprung und Ziel von allem, Du allein bist ewig, immer liebend.
Dein Heiliger Geist bewahre unsere Herzen in der Dankbarkeit.
Getragen von einem tiefen Frieden werden wir die Krise bestehen.
Jesus, Du Herr und Bruder aller Menschen,
Deine Gegenwart vertreibt jede Furcht, sie schenkt Zuversicht
und macht unsere Herzen bereit, offen und aufmerksam füreinander.
Bischof Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck / Impulse und Zuspruch im Rundfunk finden auch beim HR
Gebet in der Corona-Krise (Hirt)
Gebet in der Corona-Krise
Guter Gott,
die Corona-Krise macht uns Angst. Solch eine Situation hatten wir noch nie.
Auf der ganzen Welt werden Menschen deswegen krank.
Und noch viel mehr bleiben zuhause oder auf Abstand zueinander, um sich nicht anzustecken mit dem neuen Virus.
Ich bitte dich: Steh uns bei in dieser Situation.
Sei bei den Kranken und den Risikopatienten und bei allen, die sich um sie kümmern.
Besonders bitte ich dich für die Menschen, die einen lieben Menschen verloren haben und jetzt so dringend auf Beistand und Trost angewiesen sind. Lass sie deine Nähe besonders spüren und nimm ihre lieben Verstorbenen bei Dir auf.
Hilf uns, gelassen zu bleiben.
Hilf uns, Solidarität zu zeigen mit denjenigen, die wir jetzt besonders schützen müssen.
Guter Gott,
lass diese Corona-Krise bald vorübergehen.
Und schenke uns jetzt Mut und Zuversicht.
Amen.
Beate Hirt (erg. VMKitz)
Das Kreuz mit dem Kreuz
Mit wie vielen Kreuzen beladen
gehen unzählige Menschen derzeit
ihren Weg durch ein Leben mit Krankheit,
voller Sorgen, Ängste, Nöte und Trauer?
Mit wie vielen Fragen richten
Menschen ihren Blick derzeit
auf das Kreuz Jesu und verbinden
ihr Kreuz und Leid mit dem seinen?
Mit wie vielen stillen Stoßgebeten
schauen Menschen erneut auf zum
Gekreuzigten, um in ihrem Schmerz
und Scheitern nicht zu verzweifeln?
Mit wie vielen guten Gedanken,
fürbittenden Gebeten und kleinen Gesten
sind Menschen einander derzeit
verbunden, um einander beizustehen?
Mit wie vielen Zeichen der Hoffnung,
der Anteilnahme und des Trostes
beschenken und bestärken Menschen
einander derzeit auf wunderbare Weise?
Mit wie vielen Menschen können wir
Gerade derzeit unsere Hoffnung teilen,
dass in der Schmach und Torheit
des Kreuzes Heil und Segen liegen?
Paul Weismantel aus Notruf
Gottes Kraft
Gottes Kraft
geht alle Wege
mit, auch die
holprigen, die
schlimmsten
und allerletzten.
Gottes Geist
lenkt alle Wege
zum guten Ende,
auch die dunklen,
die schmerzlichen
und schrecklichen.
Gottes Wort
erhellt alle Wege
mit seinem Licht,
durch seinen Trost,
in seiner Treue.
Gottes Ja
bleibt unser Weg,
unsere Wahrheit
und unser Leben.
Paul Weismantel aus Notruf
Plagen
Manchmal sind die Dinge schwer,
die Lasten und Plagen,
die wir zu tragen haben,
durch die wir schmerzlich an unsere Grenzen stoßen
und nicht mehr weiter wissen.
Manchmal plagen wir uns selbst
mit all dem, was wir uns weder gewünscht
noch gewollt oder geplant haben, sondern
was wir nur annehmen und ertragen können.
Manchmal sind sie bedrohlich,
die Ängste und Plagen, die uns überfallen
und über uns hineinbrechen.
Die uns lähmen und
denen wir ohnmächtig ausgeliefert sind.
Manchmal übersehen wir bei all dem,
was uns gerade plagt,
dass andere Menschen mit noch härteren schlägen
und heftigeren Problemen fertig werden müssen.
Manchmal vergessen wir bei all unseren Fragen und Plagen
den zu bitten,
der uns seine Hilfe versprochen hat
im ewigen Bund seiner Treue.
Paul Weismaltel aus Notruf