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Die Trauer passt noch in den Koffer

Trauern im Sommer ist oft anspruchsvoll - Expertinnen geben Tipps
Die Trauer passt noch in den Koffer
Die Trauer passt noch in den Koffer
Sommer am Strand - und die Gefühle kommen mit. © Kate Sears

Tipps für Trauernde im Sommer

 

  • Trauernde haben oft ein schlechtes Gefühl dabei, das frische Grab alleine zu lassen, und möchten deshalb nicht verreisen. Es kann helfen, Freunde und Familie zu bitten, in der Abwesenheit auf dem Friedhof vorbeizuschauen und „Hallo“ zu sagen.
  • Trauer kann saisonal andere Ausdrucksformen finden. Zum Beispiel kann es sich schön anfühlen, eine Pflanze aufs Grab zu pflanzen, die nur in den Sommermonaten blüht.
  • Wer Schwarz tragen möchte, „darf“ das ruhig auch bei Hitze tun. Schwarz zieht die Wärme besonders an, daher ist es wichtig, auf atmungsaktive Materialien zu achten, die den Körper nicht überhitzen lassen.
  • Wer verreist, hat viele Möglichkeiten, am Urlaubsort an den Verstorbenen zu denken. Etwas von ihm oder ihr mitzunehmen und dort rituell abzulegen, einen Stein oder eine Muschel am Strand zu sammeln und in Gedenken an den geliebten Menschen mit Acrylstiften zu bemalen, einen Brief an den oder die Verstorbene zu schreiben und als Flaschenpost ins Meer zu werfen, ein (sicheres) Lagerfeuer am Strand zu entzünden und einen Brief zu verbrennen ... oder die Briefe in ein besonderes Urlaubstagebuch zu schreiben und es im nächsten Jahr fortzusetzen.

Und, wie das so ist in der Trauer, gibt es auch überraschende Momente. Verena Kitz erzählt von einer Frau, deren Mann im Urlaub immer den Mietwagen fuhr – und für die es herausfordernd war, das nun selbst zu tun. Dass sie es trotz aller Aufregung schaffte, sei ein gutes Gefühl gewesen, erzählte sie im Trauergespräch. Traurigsein, fröhlich bei der Erinnerung, mal durchatmen, weil Ablenkung gelingt - „nichts ist ambivalenter als die Trauer“, wissen die Mitarbeiterinnen des Zentrums für Trauerseelsorge.

Auch mal schweigend auf der Parkbank sitzen

Freunden von Trauernden empfehlen sie, gerade im Sommer immer wieder auf den trauernden Menschen zuzukommen, ihn einzuladen, nach draußen mitzukommen, Gesellschaft anzubieten, auch wenn das bedeuten kann, dass man nur gemeinsam schweigend auf einer Parkbank sitzt. „Sich zurückzuziehen aus falsch verstandener Rücksichtnahme ist nicht das Richtige, es ist immer besser, zu fragen und auch, konkrete Vorschläge für ein Treffen zu machen“, so die Erfahrung aus der Trauerarbeit. Dann ist es fast schon egal, ob es ein gemeinsamer Biergartenbesuch, die Fahrradtour, ein Waldspaziergang oder eben gemeinsames Schweigen ist.

Angebote in der Ferienzeit

Weil der Hochsommer für Trauernde eine besonders fordernde Zeit ist, laufen viele Angebote im Zentrum für Trauerseelsorge auch in der Ferienzeit weiter – besonders die persönliche Begleitung und Beratung. Das Trauercafé findet im August wieder statt, es gibt Einzelgespräche, Trauerwandern im Stadtwald, die offene Trauerkirche St. Michael mit Abendgebet für Trauernde. Nur der Trauertresen speziell für Männer setzt im August aus, weil es mit Ralph Messer nur einen männlichen Trauerbegleiter im Team gibt und er deshalb von den Frauen im Team nicht vertreten werden kann.

Wer Hilfe sucht, findet im Zentrum für Trauerseelsorge Ansprechpartner und ein passendes Angebot, egal zu welcher Jahreszeit. Eine Kontaktaufnahme geht per Telefon oder Mail:  Das Zentrum für Trauerseelsorge, Butzbacher Straße 45 im Nordend, ist erreichbar unter (069) 45 10 24 oder trauerseelsorge@bistumbistumlimburglimburg.de. Weitere Infos gibt es auf https://trauerseelsorge.bistumlimburg.de.

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Übrigens werden auch weiter Ehrenamtliche gesucht, die sich im Zentrum für Trauerseelsorge engagieren möchten. Im Herbst beginnt erneut der Kurs „Tote bestatten, Trauernde trösten“, in dem man sich zur ehrenamtlichen Trauerbegleitung oder Begräbnisleitung ausbilden lassen kann. Der Kurs richtet sich an Interessierte aus dem ganzen Bistum. Er dauert ein Jahr, am Freitag, 15. November, 17 bis 21 Uhr, gibt es einen Informationsabend im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden dazu. Kontakt und weitere Informationen zum Kurs per E-Mail an trauerseelsorge@bistumbistumlimburglimburg.de.

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